- Frau Isabelle Gisler, wie ist es zum Masterplan «Pflege 2030» gekommen?
IG: Die «Pflege 2030» entstand im letzten Jahr innerhalb der Organisationsentwicklung gemeinsam mit der Direktion Personal. Innerhalb seiner Strategieentwicklung evaluierte das HR viele Themenfelder, die sehr stark die Pflege/MTT als grösste Berufsgruppe am USB betreffen. Wir haben beschlossen, gemeinsam weitere, konkrete Schritte zu planen. Die «Pflege 2030» wurde auch als vordringliches Projekt innerhalb der neu entwickelten Funktionalstrategie des HR definiert. Ebenso sind diese Massnahmen Teil der Roadmap Pflege/MTT, die das Führungsteam für alle Berufsgruppen der Pflege/MTT entwickelt hat.
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Was planen Sie da genau?
IG: Gemeinsam mit dem Team der Leiterin HR Strategieentwicklung Raphaela Meier arbeiten wir daran, Arbeitszeitmodelle zu entwickeln, die den Mitarbeitenden besser entsprechen. Dies geschieht im Dialog mit den Mitarbeitenden, zumal die Bedürfnisse hier sehr unterschiedlich sind. So wünscht sich das Team der einen Station ein Schichtmodell mit geteilten Diensten, wohingegen auf einer anderen Station ein ganz anderes Bedürfnis im Fokus steht. Wir klären mit den Führungspersonen der einzelnen Abteilungen genau ab, wer was wünscht. Es geht nicht darum, einen Standard zu schaffen, den wir über alles stülpen – dafür sind unsere Mitarbeitenden viel zu individuell.
- Was setzen Sie ausserdem um, damit Pflegende gesund und zufrieden bleiben in ihrem Beruf?
IG: Ein wichtiger Punkt ist zum Beispiel, dass die Pflegenden zu wenig Zeit hatten, sich nach ihren Diensten zu erholen. Ab nächstem Jahr erhalten sie 10 Prozent Zeitersatz für geleistete Nachtschichten – das ermöglicht ihnen mehr Erholungszeit.
Ein weiterer Stressfaktor für Pflegende ist das kurzfristige Einspringen: Das lässt sich nicht immer ganz vermeiden in diesen Berufen und bisher wurde die Übernahme eines Dienstes innerhalb von 48 Stunden mit 25 Prozent Zeitkompensation vergütet. Das wurde jetzt aufgestockt auf 50 Prozent – so erhalten die Mitarbeitenden den anderthalbfachen Lohn für kurzfristiges Einspringen.